Unterstützung des Herz-Kreislauf-Systems

Körperliche Fitness

Unterstützung des Herz-Kreislauf-Systems – Wie regelmäßiges Ausdauertraining die Durchblutung fördert und Herzkrankheiten vorbeugt

Das Herz ist das zentrale Organ unseres Lebens – es schlägt etwa 100.000 Mal pro Tag und sorgt dafür, dass Sauerstoff und Nährstoffe jede Zelle unseres Körpers erreichen. Gleichzeitig ist das Herz-Kreislauf-System anfällig für Erkrankungen, besonders in einer modernen Lebensweise mit Bewegungsmangel, Stress und ungesunder Ernährung.

Die gute Nachricht: Regelmäßiges Ausdauertraining zählt zu den wirksamsten Maßnahmen, um das Herz-Kreislauf-System gesund zu erhalten – und das bis ins hohe Alter.

Was passiert im Körper durch Ausdauertraining?

Regelmäßiges Ausdauertraining kann folgende präventive Effekte haben:

  • Reduktion von Körperfett – insbesondere des viszeralen Fetts, das entzündungsfördernd wirkt

  • Verbesserung der Gefäßelastizität – Arterien bleiben flexibel und durchlässig

  • Verhinderung von Thrombosen – durch verbesserte Blutzirkulation

  • Normalisierung des Cholesterinspiegels – durch gesteigerte Fettverbrennung

  • Stärkung der Herzmuskelkraft – das Herz schlägt effizienter bei geringerer Belastung

Wirkungen auf das Herz-Kreislauf-System:

Physiologischer EffektAuswirkung auf die Gesundheit
Kräftigung des HerzmuskelsHöheres Schlagvolumen, effizientere Herzarbeit
Erweiterung der BlutgefäßeBessere Durchblutung, geringeres Risiko für Arterienverkalkung
Bildung neuer Kapillaren (Angiogenese)Verbesserte Sauerstoff- und Nährstoffversorgung im Gewebe
Senkung von Ruhepuls und BlutdruckEntlastung des Herzmuskels, Schutz vor Bluthochdruck
Verbesserung des FettstoffwechselsSenkung von LDL-Cholesterin und Triglyzeriden
Regulation des BlutzuckerspiegelsGeringeres Risiko für Typ-2-Diabetes
Reduktion von StresshormonenBessere Herzratenvariabilität, Schutz vor chronischem Stress

Wie viel Ausdauertraining ist optimal?

Die WHO empfiehlt Erwachsenen zwischen 18 und 64 Jahren:

AktivitätsniveauEmpfohlene Dauer pro Woche
Moderate Intensität (z. B. zügiges Gehen)150–300 Minuten (z. B. 5× 30–60 Minuten)
Hohe Intensität (z. B. Joggen, Intervalltraining)75–150 Minuten
Krafttraining ergänzendAn mindestens 2 Tagen pro Woche für alle großen Muskelgruppen
Schon kleine Einheiten im Alltag haben eine nachweisbare Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System z. B. Treppensteigen statt Aufzug, kurze Spaziergänge nach dem Essen oder das Fahrrad für den Weg zur Arbeit.

Tipps für den Einstieg in ein herzgesundes Training

  1. Arztcheck vor dem Start: Besonders bei Vorerkrankungen oder über 35 Jahren.

  2. Langsam steigern: Mit 10–15 Minuten starten, jede Woche um 5 Minuten erhöhen.

  3. Puls im Auge behalten: Für moderates Training empfiehlt sich ein Pulsbereich von etwa 60–75 % der maximalen Herzfrequenz.

  4. Auf den Körper hören: Atemnot, Schwindel oder Schmerzen sind Warnsignale.

  5. Regelmäßigkeit zählt: Lieber 4–5 moderate Einheiten pro Woche als 1 extremes Training.

Healthy Living – Tipp-Box: So fördern Sie Ihr Herz-Kreislauf-System im Alltag

  • 🔹 Bewegen Sie sich täglich mindestens 30 Minuten
    Egal ob Spaziergang, Radfahrt, Tanz oder Gartenarbeit – Hauptsache, Sie bleiben in Bewegung.

    🔹 Bauen Sie Bewegung in Ihre Routine ein
    Treppe statt Aufzug, Gehpausen im Büro, Rad statt Auto – jede Aktivität zählt.

    🔹 Achten Sie auf eine herzfreundliche Ernährung
    Viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukte, ungesättigte Fette (z. B. Olivenöl, Nüsse), wenig rotes Fleisch, Zucker und Fertigprodukte.

    🔹 Trinken Sie ausreichend – idealerweise Wasser oder ungesüßten Tee
    Dehydration belastet das Herz zusätzlich.

    🔹 Vermeiden Sie Nikotin und reduzieren Sie Alkoholkonsum
    Beide Faktoren erhöhen das Risiko für Bluthochdruck und Gefäßverkalkung.

    🔹 Integrieren Sie gezielte Entspannungsphasen
    Tägliche Achtsamkeit, Meditation oder Atemübungen senken den Blutdruck und wirken stressreduzierend.

    🔹 Lassen Sie Ihre Werte regelmäßig kontrollieren
    Blutdruck, Blutzucker, Cholesterin – Früherkennung schützt vor Spätfolgen.

    🔹 Schlafen Sie ausreichend (7–8 Stunden pro Nacht)
    Chronischer Schlafmangel erhöht das Risiko für Herzkrankheiten deutlich.

Fazit

Ausdauertraining ist eine hochwirksame, nebenwirkungsfreie "Medizin" für das Herz. Wer sich regelmäßig bewegt, senkt das Risiko für Herzkrankheiten deutlich – und gewinnt dabei auch Lebensfreude, Stressresistenz und Vitalität. Es ist nie zu spät, damit anzufangen!

Quellen und Studienlage

  1. Deutsche Herzstiftung e.V.www.herzstiftung.de

  2. World Health Organization (WHO) – Physical activity guidelines, 2020

  3. Lee I-M. et al. (2012): Effect of physical inactivity on major non-communicable diseases worldwide. The Lancet.

  4. Myers J. et al. (2002): Exercise capacity and mortality among men referred for exercise testing. New England Journal of Medicine.

  5. Hamburg University of Applied Sciences (HAW) – Fachbereich Gesundheitswissenschaften

  6. American Heart Association (AHA): Exercise and cardiovascular health, 2019

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